Das Lebensprinzip des Leber-Meridians steht für Freiheit, Freiraum und Kreativität. Große Träume, große Emotionen, das ist der Leber ihr Ding.

FRAGEN FÜR DEN LEBER-MERIDIAN

– Habe ich Träume und Visionen?
– Habe ich einen Masterplan für meine tiefsten Wünsche?
– Kann ich kreativ sein?
– Kann ich leicht neue Perspektiven einnehmen?
– Kann ich Dinge mit dem nötigen Schwung und entsprechender Durchsetzungskraft angehen?
– Habe ich ein konstruktives Verhältnis zu meiner Aggression?
– Kann ich meinen Emotionen freien Lauf lassen?
– Traue ich mich wütend zu werden oder Wut zu zeigen?
– Kann ich flexibel auf Unvorhergesehenes reagieren?
– Kann ich mich neuen Gegebenheiten gut anpassen?
– Bin ich körperlich wie geistig geschmeidig und beweglich?

DAS LEBENSPRINZIP DES LEBER-MERIDIANS

Die Leber ist das Frühlingsorgan im Körper, sie will wachsen, sich entfalten, sich bewegen, frei von der Leber weg. Es geht um große Abenteuer und große Taten. Der Leber-Meridian ist der letzte aller zwölf Meridiane, der in seine Kraft kommt. Sein Durchbruch findet um die Pubertät herum statt, einhergehend mit der Abnabelung der Persönlichkeit von den Eltern. Die Reise mitten hinein in die selbstständige Existenzgestaltung begibt: Das Lebensprinzip des Leber-Meridians ist es, aus der Essenz aller anderen Meridiane eine möglichst große, auf das eigene Potential abgestimmte Vision zu basteln und deren Umsetzung mit dynamischer Schaffenskraft anzugehen. Der Leber-Meridian steht für den Lebenstraum, für Freiheit und Intensität.

Dazu braucht die Leber vor allem zwei Eigenschaften: Aggression und Flexibilität. Aggression setzt sich aus den lateinischen Wörtern ad und gradus zusammen, was nichts anderes bedeutet, als mit genauso festem wie bestimmtem Schritt auf etwas zuzugehen, etwas wirklich anzugehen. Die Frühlingsenergie wartet ungern, sie möchte nicht zurück gehalten werden, sie ist erwartungsvoll geladen und möchte umsetzen, was ihre Aufgabe ist: Sich in aller Pracht zeigen und deutlich Farbe bekennen. Ist das Lebensprinzip der Leber gut entwickelt, dann wird Aggression zu einem Werkzeug, das bewusst eingesetzt werden kann, um Pläne und Ideen aktiv umzusetzen, anstatt nur davon zu träumen.

Ist das Lebensprinzip der Leber blockiert, dann wird zwar viel geträumt, aber wenig getan. Das ist frustrierend, weil von könnte, hätte oder sollte hat es noch keine Blume zur Blüte gebracht, selbst wenn rundherum der Frühling explodiert. Auch hier kommt früher oder später Aggression mit ins Spiel, aber mehr im Sinne von Wut, weil man geladen und angespannt ist, wie eine Knospe, die nichts anderes will als aufplatzen, es aber einfach nicht schafft. Leberfrust statt Blütenduft. Das spürt die Umwelt. Man versauert: Man ist sauer auf andere, sauer auf sich selbst, sauer auf das Leben, weil die Realität und die Vorstellung davon zu weit auseinander klaffen. Die Frühlingsenergie: Eingefroren. Mit ihr stagniert der freie Fluss der Leberenergie. Das macht steif und rigide und ärgert den Leber-Meridian noch mehr, weil er normalerweise Flexibilität und Anpassungsfähigkeit liebt.

Flexibilität ist vor allem Einstellungssache, ist Frühling im Kopf: Die Leber ist der kreative Freigeist unter den Organen und sprüht vor Ideen. Alles ist möglich. Ist das Lebensprinzip der Leber gut entwickelt, dann kann man seine Gedanken ums Eck und Outside the Box fliegen lassen. Es finden sich Lösungen für Probleme, die noch gar nicht vorhanden sind. Schöpferisches, kreatives Denken, sowie die Fähigkeit mehrere geistige Spagate gleichzeitig aufs Parkett legen zu können, führen zu einer schnellen Reaktions- und Anpassungsfähigkeit. Neue Situationen werden als Chancen gesehen, an denen man wachsen kann. Die Leber liebt Herausforderungen. Oder sie zerbricht an diesen, wenn sie geschwächt ist. Denn der Leber-Meridian kann im blockierten Zustand die Geschmeidigkeit einer Eisenstange im Permafrost aufweisen. Dann wird jede Veränderung als persönliche Bedrohung empfunden, weil man nicht fähig oder gewillt ist, sich an diese anzupassen. Aus Angst vor dem Unbekannten oder Wachstum wird das Bekannte einzementiert, selbst wenn das jeglichen Lebenssaft aus dem System saugt. Man steckt fest: Im Beruf, in der Partnerschaft, in seinen Mustern. Man lässt sich innerlich zerreißen, anstatt die Welt zu zerreißen. Schluss mit lustig, sauer statt lustig. So macht das Leben keinen Spaß.

Ein harmonischer Leber-Meridian lässt uns das Leben wie einen warmen Frühlingstag erfahren, der einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Türen auf, hinaus, Spaß haben, die Pferde auf die Weide lassen, in vollem Galopp und mitten hinein in die große weite Welt voller Abenteuer. Man lasst sich selber von der Leine und erfreut sich daran.

– Weiterführende Artikel:„Das Lebensprinzip des Gallenblasen-Meridians“
– Weiterführende Artikel: „Das Meridianprinzip – So läuft das Leben rund“
– Auszug aus dem Buch: „MERIDIANE – LANDKARTEN DER SEELE“
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